26.01.2022

Hilfe Weiterbildungsdschungel

Die richtige Weiterbildung finden

Tipps und Inputs wie Sie zur passenden Weiterbildung kommen

Seit einer Weile überlegen Sie sich, eine berufliche Weiterbildung in Angriff zu nehmen. Die vielen verschiedenen Studienangebote machen einem das Leben aber auch nicht gerade einfacher. Welche Weiterbildung hilft, weiter zu kommen oder besser zu werden? Welcher Lehrgang ist der richtige, was macht Spass, welcher Studieninhalt ist eher weniger interessant aber allenfalls einfach ein Muss? Gibt es eine Weiterbildung, die absolut gut in den eigenen CV passt? Ist Job, Studium und Privatleben unter einen Hut zu bringen? Besteht die Chance allenfalls ganz umzusatteln? Oder Sie wollen einfach nur den richtigen Zeitpunkt abwarten? Schlussendlich vergehen Wochen, Monate, wenn nicht gar Jahre und Sie haben sich für keine Weiterbildung entschieden. In dieser "Wartezeit" hätten Sie längst schon an einer Award Ceremony teilgenommen und mit Ihren Liebsten auf Ihren Erfolg angestossen.

Klar, wo viel Geld und Zeit in Bildung investiert wird, soll gut überlegt sein, was abgeschlossen wird. Folgende Gedanken und Vorgehensweisen können bei der Wahl der richtigen Weiterbildung, aber auch des richtigen Bildungsinstitutes helfen.

Post-Its auf Glasetüre mit Notizen, wie die passende Weiterbildung gefunden wird
Inputs wie Sie herausfinden, welche Weiterbildung zu Ihnen passt

Ihr Ziel?

Haben Sie schon etwas mehr Jahre auf dem Buckel, so wurden Sie bei einem Jobinterview bestimmt auch schon gefragt, wo Sie sich in fünf Jahren sehen. Eine veraltete Frage? Nicht unbedingt. Gerade wenn Sie sich überlegen, ob und welche Weiterbildung Sie angehen wollen, ist diese Überlegung nicht unklug. Sehen Sie sich als Leader eines kleinen Teams oder gar einer ganzen Abteilung? Stehen Sie schon kurz vor einer Firmengründung? Sie möchten CEO werden und wären gerne Mitglied einer Geschäftsleitung? Oder Sie agieren lieber als Teil eines Teams und möchten nicht unbedingt die Federführung übernehmen? Managen Sie lieber mehrere Sparten und Abteilungen oder sind Sie in einem bestimmten Fachgebiet Spitzenreiter? Sie möchten 100% arbeiten und grosse Verantwortung übernehmen oder lieber leger unterwegs sein, so dass Sie gut über die Runden kommen? Überlegen Sie sich, wo Sie gerne sein möchten, welcher Typ Sie sind, wie Sie einem Team entgegentreten möchten oder resp. welche Rolle Sie innerhalb einer Organisation einnehmen möchten. Wie wichtig ist Ihnen Ihr Job? Setzte Sie Prioritäten in Ihrem Leben nicht auf das Berufliche? Nehmen Sie sich Zeit und seien Sie ehrlich zu sich selbst: Wo sehe ich mich und wo fühle ich mich zugehörig. Diese Überlegungen bringen Sie gleich zum nächsten Punkt...

Interessen & Skills

Werden Sie sich Ihrer beruflichen Leidenschaft und Ihrem Können bewusst. Sie haben viele Fähigkeiten. Einige werden Sie lieber und besser ausführen. Andere fallen Ihnen schwerer, was aber auch eine Challenge sein kann. Wenn Sie sich bewusst sind, welche Tasks Sie während Ihrer Arbeit wirklich gerne machen und welche die sind, die Sie immer und immer wieder hinausschieben - was wir öfter bei Arbeiten machen, die uns nicht wirklich gefallen -, dann kristallisiert sich ein klares Bild dessen heraus, was Sie beruflich erreichen möchten.

Stellenprofile

Was wäre Ihr Traumberuf? Klicken Sie sich regelmässig durch die vielen Stelleninserate auf jobs.ch oder auf LinkedIn. Nach einer Weile merken Sie, welche Ausschreibungen Ihnen immer und immer wieder ins Auge stechen. Notieren Sie sich die Anforderungen für diese Jobs und schauen Sie, welche Fähigkeiten für diese Besetzungen gefragt sind. Welches  "Können" bringen Sie schon mit? Wo müssten Sie allenfalls noch etwas dazu lernen? Auch sehr hilfreich kann sein, wenn Sie sich in Ihrem Bekanntenkreis umsehen. Schauen Sie sich Ihre LinkedIn-Kontakte an. Gibt es jemanden, dessen Werdegang Sie bewundern? Kontaktieren Sie diese Person und fragen Sie sie, wie sie dort hin gekommen ist, wo sie jetzt ist. Nutzen Sie Ihr Netzwerk. Da können sich Türe und Tore öffnen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

In der Schweiz leben wir in einem wahren Weiterbildungsdschungel. Verschaffen Sie sich zuerst einen kurzen Überblick unseres Bildungssystems. Eine einfache Erklärung erhalten Sie in diesem Video.

Auf berufsberatung.ch finden Sie zusätzlich einfach und verständlich erklärt, was die Unterschiede zwischen MAS, MBA oder EMBA sind. Dort finden Sie auch weitere Infos zu den verschiedenen Abschlüssen der Hochschulen. Wenn Sie wissen, wie das Bildungssystem der Schweiz aufgebaut ist und wo Sie sich mit Ihrer Vorbildung darin aufhalten, so wissen Sie auch, welche Möglichkeiten Ihnen offen stehen oder was Sie allenfalls tun müssen, um einen neuen Weg zu ebnen.

Hochschule & Angebot

Suchen Sie nach Ihren Wunsch-Weiterbildungen. Z. B. auf ausbildung-weiterbildung.ch. Hier finden Sie viele verschiedene Angebote. Kennen Sie schon einige gute Bildungsanbieter? Dann suchen Sie direkt auf deren Internetseiten oder nutzen Sie einfach die altbekannte Suchfunktion von Dr. Google. Sie werden auf jeden Fall nicht nur ein Bildungsangebot finden, welches Ihnen zusagt.

Infomaterial

Lesen Sie so viel wie möglich über Ihre favorisierten Weiterbildungen. Auf den Websiten der Bildungsinstitutionen finden Sie meistens alle Informationen, die Sie brauchen. Studienzeiten, Studienstarts, Kosten, Leistungsnachweise, gibt es Prüfungen oder wird eine Zertifikatsarbeit gefordert, welche Inhalte deckt dieser Studiengang ab, lesen Sie Modulbeschriebe und verschaffen Sie sich einen guten Überblick. Bestenfalls können Sie sogar Broschüren oder Factsheets downloaden. Notieren Sie sich zu jeder Weiterbildung, die Eckpunkte und vergleichen Sie so die Angebote. Allenfalls können Sie jetzt schon ein Angebot von Ihrer Liste streichen. Dann halten Sie am besten alle Fragen und Unklarheiten fest. Die können Sie dann mitbringen, wenn Sie mit der Bildungsstätte in Kontakt treten.

Vita

Bringen Sie Ihren CV auf den neusten Stand. Die meistens Bildungsinstitutionen, egal ob öffentlich oder privat, werden Ihren CV anschauen wollen, um zu prüfen, ob und zu welchen Lehrgängen Sie zugelassen werden.

Zulassung

Zögern Sie nicht und schicken Sie Ihren Lebenslauf an die administrativen Kursleitungen. Bestenfalls wissen Sie innerhalb eines Tages, ob Sie zu einem bestimmen Lehrgang zugelassen sind oder nicht.

Infoevents

Nehmen Sie sich die Zeit und besuchen Sie möglichst viele Informationsanlässe. Die finden öfters auch einfach online statt. So erhalten Sie nicht nur einen guten Überblick zu den einzelnen Studiengängen, sondern Sie können sich auch einen ersten Eindruck vom Bildungsanbieter, dessen Auftritt und dessen Organisation verschaffen.

Beratungsgespräche

Warum melden Sie sich nicht für ein separates Beratungsgespräch an? Es kommt vor, dass besagte Lehrgänge zwar gut in einen Lebenslauf passen, eine weitere und fundiertere Vorbildung aber allenfalls mehr Türen und Tore öffnen würden. Ein Beispiel: An der PHW Bern werden viele Beratungsgespräche geführt. Da kommt es schon vor, dass sich jemand für ein Beratungsgespräch zum Executive MBA FH anmeldet. Aus dem CV ersichtlich oder auch im Gespräch spürbar, wird für den Studienleiter klar, dass besagte Person zuerst besser das Bachelorstudium abschliessen würde und danach  einen EMBA in Angriff nimmt. Warum? Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie mit 25 einen Mastertitel haben, das wirklich wertvolle Fundament (Theorie wie auch Praxis) für diesen Titel aber fehlt. Bildung ein Leben lang, denken Sie daran. Eine gute und faire Hochschule, schlägt Ihnen wenn nötig besser Alternativen vor oder schickt Sie, wenn es besser passt, sogar zur Konkurrenz. 

Work-Life-Balance

Lassen Sie sich unbedingt die Studienpläne (Präsenzpläne, Semesterpläne, Eckdatenpläne) zustellen und studieren Sie diese. Die meisten Hochschulen erstellen diese frühzeitig im Voraus. Falls nicht, können Sie ja einfach einen Plan vom Vorjahr angucken. So erhalten Sie ein Gespür dafür, wie oft und wann Sie ungefähr Unterricht haben. Nur so können Sie prüfen, ob Sie Job, Privatleben und Weiterbildung unter einen Hut bringen. Dieses Wissen, ist auch nötig um in die Verhandlungen mit Ihrem Arbeitgeber zu starten.

Arbeitgeber

Sprechen Sie mit Ihren Vorgesetzten und holen Sie sich Unterstützung von Ihrem Arbeitgeber. Machen Sie einen Deal. Bestenfalls beteiligt sich Ihr Arbeitgeber nicht nur finanziell an Ihrer Weiterbildung, sondern kommt Ihnen auch zeitlich entgegen. Gemäss einer Umfrage vom Bundesamt für Statistik (BFS) zum Thema "Weiterbildungsaktivitäten der Schweizer Unternehmen", unterstützten 2015 89% aller Unternehmen in der Schweiz die berufliche Weiterbildung eines Teils ihrer Mitarbeitenden (Stutz, 2018). Okay die Studie ist etwas her und Corona hat wahrscheinlich einige Weiterbildungsbudgets gekürzt oder gestrichen, nichts desto trotz sind viele Unternehmen daran interessiert, ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen etwas zu bieten. Und schlussendlich profitiert der Arbeitgeber ja auch von der Fortbildung seiner Mitarbeiter.

Bemerkung zum Schluss: Keine Sorge vor Verpflichtungen. Nicht selten kommt es vor, dass ein neuer Arbeitgeber eine bestehende Verpflichtung übernimmt.

Teilnehmerrückmeldungen

Sie kenne jemanden, der Ihre Wunschweiterbildung bereits abgeschlossen hat oder mitten im Studium steckt. Sprechen Sie mit der Person. Holen Sie sich eine Teilnehmerrückmeldung ein. Oft finden Sie solche auch auf den Internetseiten der Bildungsanbieter oder kriegen auf Nachfrage sogar die Kontaktdaten von Studierenden oder Alumni, die Sie für Rückfragen kontaktieren dürfen. Nutzen Sie die Möglichkeit ein Overview aus erster Hand zu erhalten.

Anmeldung

Sind alle Fragen geklärt, die Zulassung ist gegeben, Ihr Arbeitgeber weiss Bescheid, Ihre Familie, Freunde, Mann, Frau, Kinder, ja sogar Ihr Meerschweinchen findet es eine gute Idee, dass Sie sich fortbilden?  Auch Sie sind überzeugt und bereit für den Studienstart? Machen Sie Nägel mit Köpfen und melden Sie sich für das Studium an. Halten Sie alle Unterlagen (Foto, CV, Diplome) bereit und tun Sie den nächsten Schritt lieber heute als morgen. So sichern Sie sich auch einen Platz für den nächsten Studienstart. Nicht, dass Sie dann nochmals ein Jahr verplempern.

Durchhalten

Die ersten Wochen ziehen ins Lande, Ihre Motivation lässt nach? Halten Sie sich vor Augen warum Sie dieses Studium begonnen haben. Challengen Sie sich selbst. Kneifen Sie die Backen zusammen und geben Sie alles.

Diplomfeier

Und zum Schluss? Stossen Sie auf Ihren Erfolg an. Lassen Sie die Korken knallen und feiern Sie sich selbst. Gehen Sie unbedingt an die Award Ceremony und klopfen Sie auch Ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen auf die Schulter. Bravo. Gut gemacht.

Sehen Sie sich das Aus- und Weiterbildungsangebot der PHW Bern an

Quelle
Stutz, M. (2018).Berufliche Weiterbildung in Unternehmen im Jahr 2015. Neuchâtel: Bundesamt für Statistik (BFS). Abgerufen von https://alice.ch/fileadmin/Dokumente/Themen/Forschung/SBW_2016_Sept2018.pdf


26. Januar 2022, Ileanna Davanzo



Private Hochschule Wirtschaft PHW Bern
Max-Daetwyler-Platz 1
CH-3014 Bern
 
Telefon: +41 31 537 35 35
Mail: info@phw.ch